25 Jahre CAN in Automation (CiA)

Ein Vierteljahrhundert ist in der Elektronik-Industrie eine lange Zeit. Als vor 25 Jahren die internationale Anwender- und Herstellervereinigung für CAN (Controller Area Network) aus der Taufe gehoben wurde, war der sogenannte “Feldbus-Krieg” schon in vollem Gange.

Rund zwei Dutzend serielle Bussysteme kämpften damals um Marktanteile. Übrig geblieben sind nur wenige. Das in den 80er Jahren für die fahrzeuginterne Vernetzung entwickelte CAN-Protokoll ist inzwischen eines der erfolgreichsten seriellen Bussysteme in der Industrieautomation und vielen anderen Industrien. Neben der hohen Zuverlässigkeit und der Robustheit sowie den günstigen Kosten und der einfachen Handhabung hat auch der eingetragene Verein CAN in Automation (CiA) sein Scherflein dazu beigetragen, CAN in so vielen Anwendungsgebieten erfolgreich zu etablieren.

Im Jahr 2016 wurden mehr als eine Milliarde CAN-Controller verkauft. Selbst wenn über 90 Prozent in Transportmitteln aller Art verbaut wurden, sind immer noch 100 Millionen in anderen Anwendungen installiert worden. „Damit ist CAN das erfolgreichste industrielle Bussystem,“ erklärte Holger Zeltwanger, seit 25 Jahren geschäftsführendes CiA-Vorstandsmitglied. „Mit der bereits international genormten Weiterentwicklung des CAN-FD-Protokolls wird die Lebenszeit noch einmal um mindestens eine oder zwei Dekaden verlängert.“

Die seit 1994 von CiA gepflegte Anwendungsschicht CANopen hat sich in vielen Märkten etabliert. Mit rund 20000 DIN-A4-Seiten Profilspezifikationen ist CANopen eines der am besten spezifizierten technischen Kommunikationssysteme. Teilweise sind die Profile international genormt, beispielsweise das Antriebsprofil CiA 402 in IEC 61800-7-201/301. Standardisierte Profile sind eine unabdingbare Voraussetzung für Interoperabilität von Produkten verschiedener Hersteller.

Zum 25-jährigen Geburtstag veranstaltet der CiA die 16. internationale CAN-Konferenz. Veranstaltungsort ist zum ersten Mal Nürnberg, die Heimatstadt des CiA-Vereins. Neben dieser Konferenz für Experten bietet der Verband auch CAN/CANopen-Seminare für Einsteiger und unter der Bezeichnung CAN-2020 Webinare an. Letztere richten sich an Ingenieure, die mehr über das CAN-FD-Protokoll erfahren möchten.

„Als ich 1992 die Gründung des CiA e. V. initiierte,“ sagte Holger Zeltwanger, „war mir nicht bewusst, dass daraus eine langjährige Organisation mit 15 Mitarbeiter wird.“ Mit derzeit über 600 beitragszahlenden Mitgliedern ist der Verein vor allem auch in der internationalen Normung aktiv. Er vertritt vor allem kleine und mittelständige Unternehmen in den Normungsgremien und unterstützt mit seinen Marketingaktivitäten (z. B. dem ebenfalls seit 25 Jahren publizierten CAN-Newsletter) die Verbreitung von CAN und CANopen bis in den letzten Winkel der Erde und sogar im Weltraum – ESA und NASA nutzen CAN in ihren Satelliten.