30 Jahre CAN in Automation

Die internationale Anwender- und Herstellervereinigung CAN in Automation (CiA) wird am 5. März 2022 30 Jahre alt. Anfang des Jahres hat der eingetragene Verein die 3. Generation des CAN-Protokolls bei der ISO zur internationalen Normung eingereicht.

Gegründet von sechs Unternehmen und zwei Einzelpersonen, hat der CiA in den letzten 30 Jahren über 20 000 Seiten Spezifikationen, Empfehlungen und Anwendungshinweise für die CAN-Community entwickelt. Der Verein zählt heute rund 700 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurde die Entwicklung der ersten CAN XL Dokumente abgeschlossen. CAN XL ist die 3. Generation der CAN-Unterschichten (CAN Lower Layers). Das CAN XL Protokoll bietet Datenfeldlängen von 1 Byte bis 2048 Byte. Der CAN SIC XL Transceiver unterstützt optional die PWM-Kodierung (Plus-Width Modulation) und kann 10 Mbit/s und mehr übertragen. „CAN XL Hardware ist in der Lage, CAN Legacy-High-Layer-Protokolle sowie TCP und UDP zu betreiben“, sagte Holger Zeltwanger, Initiator des Vereins und seit Beginn CiA-Managing-Direktor.

Bekannt ist der CiA auch durch die Entwicklung von CANopen (CiA 301) und CANopen FD (CiA 1301), sowie der dazugehörigen CiA-Geräte-, Anwendungs- und Schnittstellenprofile. Insbesondere das CiA 402-Profil für Antriebe und Motion-Controller ist weit verbreitet. CANopen ist ein offener Anwendungsschichtansatz, der nicht nur in der Industrieautomation in vielen Branchen eingesetzt wird. Es wird beispielsweise in Medizinprodukten, maritimen Elektronik, Aufzügen, Nutzfahrzeugen, Laborgeräten, Satelliten, Schienenfahrzeugen und vielen anderen eingebetteten Steuerungssystemen eingesetzt.

Die CAN XL-Dokumente CiA 610-1 (Data Link Layer) und CiA 610-3 (Physical Layer), wurden zur Integration in die nächste Version von ISO 11 898-1 und ISO 11 898-2 weitergegeben. CiA hat auch die Spezifikation CiA 604-1 CAN FD Light bei ISO eingereicht. Dieses spezifiziert den CAN FD „Responder Node“, der vom CAN FD „Commander Node“ gesteuert wird und der ISO 11 898-1:2016 entspricht. CAN FD Light ist für preissensible Sensor- und Aktoranwendungen gedacht, zum Beispiel für intelligente LED-Scheinwerfer.

Außerdem, wird die CiA 601-4 CAN SIC Transceiver Spezifikation Teil der nächsten ISO 11 898-2 sein. Darin werden Transceiver, mit Signalverbesserungsfähigkeit (SIC) durch Unterdrückung des Klingelns auf den Netzwerkkabeln spezifiziert. Dies ermöglicht CAN FD oder CAN XL auch auf nicht optimierten Stern- und Hybridnetzwerk-Topologien. „Die Skalierbarkeit bezüglich der drei CAN-Protokollgenerationen und der wählbaren CAN-Physical-Layer-Technologien entspricht den Anforderungen vieler Branchen“, so Zeltwanger. „Die Robustheit und die Kommunikationssicherheit sind weitere Vorteile von CAN-Netzwerklösungen. Und auch der Preis für eine CAN-Schnittstelle ist sehr günstig.“