Übertragung von J1939-Nachrichten in CAN-FD-Frames

CAN in Automation (CiA) hat die Spezifikation CiA 602-2 als Draft Standard Proposal (DSP) herausgegeben.

Sie beschreibt, wie man J1939-Parametergruppen in CAN-FD-Telegramme transportiert. CAN-FD-Nachrichten haben eine maximale Länge von 64 byte; klassische J1939-Nachrichten sind immer 8 byte lang. Die Idee ist einfach: Die 8-bit-Quelladdresse des J1939-Protokolls wird im CAN-Identifier übertragen. Im CAN-FD-Datenfeld werden ein oder mehrere sogenannte C-PDUs (contained protocol data unit) übertragen. C-PDUs bestehen aus einem 32-bit-Header sowie den Nutzdaten (1 bis 60 byte). Das C-PDU-Format ist im Header am Type-of-Service erkennbar. Zusätzlich sind im Header noch die J1939-Zieladresse sowie die Länge der Nutzdaten kodiert. Die Nutzdaten können optional Safety- und/oder Security-Informationen enthalten. Das CiA-602-2-Protokoll entspricht den AUTOSAR-Anforderungen.

Derzeit haben fast alle J1939-Parametergruppen eine Länge von 8 byte. In Zukunft wird es eventuell auch andere Längen geben, um den Datendurchsatz weiterhin zu erhöhen. Aber selbst die bisherige Beschränkung auf 8 byte ergab bei ersten Versuchen, die von Vector und ZF an einem LKW durchgeführt wurden, bereits eine signifikante Reduzierung der Buslast. Die Migration zu CAN-FD erfolgte dabei mit einer einfachen Gateway-Software, welche die klassischen J1939-Nachrichten sammelt und in den größeren CAN-FD-Telegrammen gemeinsam versendet.